Vortrag
Das Kleben von tragenden Konstruktionen mit Strukturklebstoffen im Bauwesen eröffnet neue Möglichkeiten und kann bei richtiger Ausführung eine Reihe von Vorteilen bieten. Die Herstellung dauerhafter Klebverbindungen ist nicht trivial. Polymere Klebstoffe können ihre physikalischen und mechanischen Eigenschaften mit der Zeit in Folge von klimatischen Einflüssen so ändern, dass im schlechtesten Fall ein Versagen der Verbindung eintritt. Speziell bei lastabtragenden und sicherheitsrelevanten Verbindungen ist eine zeitliche Überprüfung des Zustandes der Klebverbindung notwendig. In die Klebverbindung integrierte Sensoren, die auf die Verbindungseigenschaften keinen oder nur sehr geringen Einfluss haben, können zur Detektion von Eigenschaftsänderungen der Verbindung genutzt werden. Der Beitrag diskutiert die Möglichkeiten des Einsatzes unterschiedlicher faseroptischer Sensoren und Messsysteme für die Zustandserfassung von strukturellen Klebverbindungen. In den Untersuchungen wurden unterschiedliche Verbindungssysteme mit in der Klebfuge integrierten Fasersensoren mechanisch belastet und lokale Dehnungen mit FOS in der Klebfuge gemessen. Die Validierung der FOS-Messergebnisse erfolgte mittels konventioneller Dehnungsmesstechnik, der digitalen Bildkorrelation sowie der numerischen Struktursimulation. In den Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass mittels integrierten faseroptischen Sensoren Dehnungen und Dehnungszustände in der Klebverbindung auf Grund äußerer globaler Belastung erfasst werden können. Somit ist es möglich tatsächliche Beanspruchungen von Klebverbindungen an definierten Stellen in der Klebfuge zu ermitteln.