Vortrag
Bei thermischen Formgedächtnislegierungen (FGL) ist oftmals ein dauerhafter externer Energieeintrag erforderlich, um eine bestimmte Temperatur konstant respektive die Position eines Aktors kontrolliert zu halten. Für viele Anwendungen, wie z. B. Sitzpositions- und Spiegeleinstellungen im Automobilbau oder Trimmruderverstellungen in der Luftfahrt ist es erforderlich, dass dauerhaft eine individuelle Position gehalten wird. Durch die Kopplung zweier entgegengesetzt arbeitender FGL-Aktoren mit einem Hochleistungsverbundwerkstoff kann ein Protagonist-Antagonist-System aufgebaut werden, welches eine Position ohne zusätzlichen Energiebedarf halten kann.
Mit aktiven Hybridverbunden aus Faserkunststoffverbunden und FGL können Aktorikfunktionen bei geringstem Bauraum und minimalen Zusatzgewicht realisiert werden. Erstmals ist es auf dieser Basis gelungen, ein vollständiges Protagonist-Antagonist-System in einen einzigen aktiven Hybridverbund zu integrieren. Dieser kommt gänzlich ohne Gelenke und relativ zueinander bewegte Teile aus. Wodurch sich Bauraum und Gewicht auf ein Minimum reduzieren. Mit Hilfe einer simulationsgestützten Auslegung wurde ein aktiver Hybridverbund konzipiert und hergestellt, der bei einer Länge von 100 mm und einer Dicke von 3,4 mm eine Auslenkung der Spitze von +/-21 mm erzeugen kann. Diese Positionen sowie die Zwischenzustände können ohne Leistungszufuhr dauerhaft gehalten werden.